Prosit!

6. Mai 2024

„Auf, auf Strolche des Vaterlandes, der Tag zum Zechen, der ist da!!!“

„Bandito…?“

„Hicks!“

„Ist alles in Ordnung in Deinem Dienstwagen?“

„Hicks! Ja, wenn wir alle Englein wären, wuff, wuff, wuff…“

„Was ist los mit Dir, Bandito, bist Du krank?“

„Hic, haec, hoc – hicks – huius, huius, huius, huic, huic, huic – hicks – …“

„Oh mein Gott, Bandito, ich glaube, wir bringen Dich zum Tierarzt, oder?“

„Der Tier… was? …arsen? Hahaha! Hicks! Das …Arzttier? Ganz und gar nicht! Hicks! Mir geht es gut, das Leben ist wunderbar! Hicks!“

„Doch, wir bringen Dich jetzt zum Tierarzt.“

„Nein, ganz und gar nicht, der Tierarzt gehört verarztet! Ihr bringt mich in den Keller, hunc, hanc, hoc und hicks!“

„Welcher Keller?“

„Keine Ahnung, frag ‚mal Papa woher er die Flasche Wein hat, die er mir großzügigerweise in meinen Dienstwagen gelegt hat.“

„So langsam wird mir Einiges klar…“

„Na endlich! Das wurde aber auch Zeit! Hicks! Hoc, hac, hoc!“

„Du willst mir doch nicht erzählen, dass Du es geschafft hast, die Weinflasche zu öffnen, die Papa in Deinem Dienstwagen abgelegt hat?“

„Ich erzähle Dir ganz und gar nichts, Staats- und Raterogeheimnis, Rateros aller Länder vereinigt Euch, hier spricht die Stimme der hundlichen Rasse! Hicks!“

„Hör mal, wenn Papa die Weinflasche in Deinem Dienstwagen vorübergehend abgelegt hat, ich meine damit  – v o r ü b e r g e h e n d  a b g e l e g t , dann, weil uns nichts anderes übrigblieb, um sie zu transportieren.“

„Es bleibt uns nichts anderes übrig, proletarische Rateros aller Länder vereinigt Euch, hicks, Rateros, hört die Signale, wacht auf, Rateros dieser Erde, die stets man noch zum Dursten zwingt!!!!“

„So, das reicht jetzt, Bandito, beruhige Dich mal langsam.“

„Das reicht ganz und gar nicht, von wegen, ich will in den Keeeller!!! Ich probe den Aufstand…“

„In den Keller? Wozu das denn? Um Deinen Rausch auszuschlafen?“

„Nein, um die anderen Flaschen zu verköstigen. Diese hier ist ausgezeichnet, eine sehr gute Farbe mit einem herrlichen Aroma, aber die Menge reicht hinten und vorne nicht! Ich sitze auf dem Trockenen, ich habe Durst, Durst, Durst, ich habe Durst…“

„Bandito, Dein Verhalten ist einfach nur peinlich. Denk daran, dass wir hier im Urlaub sind.“

„Wo sind wir überhaupt?“

„In Frankreich. Einem Land, in dem man sich zu benehmen weiß… Naja, normalerweise jedenfalls….“

„Das heißt, das Land der Weinkeller? Die will ich alle besichtigen, das ist mein gutes Recht als unterprivilegierter proletarischer Ratero, hicks! Ein Prosit auf die Rateros dieser Welt!“

„Das gute Recht eines Rateros oder eines Trunkenboldes?“

„Das ist gehupft wie gesungen und getrunken, alles dasselbe! Hic, haec, hoc!“

„Bandito, Du machst mir Angst. So kannte ich Dich ja noch gar nicht…“

„Es ist nie zu spät für eine richtige Erkenntnis…“

„Ich möchte hiermit klarstellen, dass diese Flasche für Papa und Mama bestimmt war, es war ganz und gar nicht angedacht, dass Du sie uns wegnimmst und dazu ausnutzt, um einen Skandal zu veranstalten.“

„Von wegen! Schnaps, das war sein letztes Wort, dann trugen ihn die Rateros fort, hicks – die Rateros trugen die Flasche fort! Papa hat den Wein in MEINEN Dienstwagen gelegt und von dem Augenblick an hat ein faktischer und rechtlicher Eigentumsübergang des Durstes und auch der Flasche stattgefunden. Große Ratero-Weisheit! Hicks!

„Also, alles in allem und wenn ich es richtig verstanden habe, hast Du Dich mit Leib und Seele der Sache der gnadenlos unterprivilegierten proletarischen Rateros verschrieben, gleichzeitig jedoch lässt sich seine königliche Hoheit in einem Dienstwagen durch die Gegend kutschieren und zögert nicht eine Sekunde, sich eine gute Flasche Wein anzueignen, die für seine eigenen Fahrer – arme Werktätige – bestimmt war, um sich kräftig Einen hinter die Binde zu kippen und auf offener Straße einen Skandal zu verursachen?“

„Lass mich schlafen, ich bin plötzlich sooo müde…“

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