Vogelschutz nach Ratero-Art

31. Mrz 2022

„Mama, die Vögel haben wieder Hunger.“

„Oh ja, stimmt, Papa wird sie gleich wieder füttern. Nett von Dir, dass Du uns daran erinnerst, César.“

„Bandito und ich haben uns überlegt, dass wir das Futterhäuschen bewachen werden, damit die Vögel und ihr Futter auch wirklich in Sicherheit sind.“

„Welche Gefahren drohen denn den Vögeln und ihrem Futter auf der Terrasse?“

„Habt Ihr das nicht gesehen? Nachts schleichen Mäuse und Ratten um das Futterhäuschen und wollen den Vögeln das Futter stehlen.“

„Oh, das ist tatsächlich nicht im Sinne des Erfinders. Da müssen wir vorbeugen, damit die Vögel zu ihrem Recht kommen und wir hier im Garten nicht auch noch die Mäuse und Ratten vermehren.“

„Ja, dazu haben Bandito und ich uns eine Strategie überlegt. Du weißt ja, dass das unser Beruf ist – wir sind die geborenen Mäuse- und Rattenfänger.“

„Und wie wollt Ihr das anstellen?“

„Also, es gibt verschiedene Arbeitsschritte, um dieses Problem zu beheben. Zunächst einmal schlafen Vögel ja nachts, Mäuse und Ratten aber nicht.“

„Ja, das stimmt.“

„Deshalb sollte man das Futterhäuschen mit Einbruch der Dunkelheit in die Wohnung stellen, damit es für Mäuse und Ratten unerreichbar wird.“

„Hm, ja, sehr dekorativ im Wohnzimmer, und ein bisschen umständlich, jeden Abend daran zu denken.“

„Ihr könntet es natürlich auch gleich in unser Körbchen stellen, wir würden Euch dann jeden Abend daran erinnern. Und wir könnten das Futterhäuschen dann nachts bewachen.“

„Normalerweise schlaft Ihr doch bei uns im Bett…?“

„Ja, wir könnten uns nachts bei der Bewachung des Vogelhäuschens abwechseln.“

„Das ist ja wirklich sehr großzügig von Euch. Und wie wäre der nächste Arbeitsschritt?“

„Am nächsten Morgen stellt Ihr das Futterhäuschen dann wieder auf die Terrasse – allerdings auf den Boden.“

„Aber dann kommen die Ratten doch erst recht?“

„Nein, nicht wenn wir daneben sitzen. Sobald sich eine Maus oder Ratte nähert, fangen oder verjagen wir sie.“

„Oh je, Papa und ich haben eigentlich keine Lust, auf der Terrasse ständig über das Futterhäuschen zu stolpern. Und überhaupt – wollt Ihr den ganzen Tag lang das Vogelfutter bewachen?“

„Ihr könntet es auch auf den Tisch stellen, dann fallt Ihr nicht darüber. Und die Terrassentür kann offenbleiben, während wir im Wohnzimmer auf dem großen Sitzkissen dösen. Sobald sich Mäuse oder Ratten nähern, stürzen wir uns auf die Terrasse und kümmern uns um sie. Dazu allerdings müsste der Tisch für uns erreichbar sein – z. B. über einen Stuhl, der direkt davorsteht.“

„Das klingt schon wieder etwas besser. Aber sagt einmal – Euer Vorschlag klingt für mich verdächtig altruistisch. Habt Ihr einen Deal mit den Vögeln geschlossen oder woher kommt Eure plötzliche Großzügigkeit?“

„Immer diese Unterstellungen! Wir haben mit den Vögeln ausgemacht, dass wir ihr Futter bewachen und im Übrigen bei Euch durchsetzen, dass der Anteil an Rosinen im Vogelfutter deutlich erhöht wird. Das war ein Anliegen der Vögel, das wir Euch in ihrem Namen unterbreiten sollen.“

„Ein Anliegen der Vögel oder der Rateros?“

„Die Einzelheiten des zwischen den Vögeln und uns geschlossenen Werkvertrages sind streng vertraulich.“

„Dachte ich’s mir doch… Darf ich ganz diskret und natürlich völlig unverbindlich als außenstehender Sachverständiger für Vogel- und Rateroernährung darauf hinweisen, dass Rosinen nicht nur für Rateros im Besonderen sondern auch für Hunde im Allgemeinen hochgradig toxisch bis tödlich sind?“

„Äh – die Vögel haben ebenfalls darum gebeten, dass sie jetzt im Frühjahr auch mehr Erdnüsse bekommen, weil sie die für die Aufzucht ihrer Jungen dringend benötigen und es hier in der Gegend so wenig Erdnussbäume gibt, mit denen sie ihren natürlichen Bedarf decken können.“

„Ihr könnt den Vögeln ausrichten, dass Erdnüsse nicht auf Bäumen wachsen, sondern im Erdboden und daher für die Aufzucht von Jungvögeln völlig irrelevant sind.“

„Wir haben nur die Wünsche unserer direkten Vertragspartner weitergeleitet.“

„Seid Ihr sicher, dass Eure direkten Vertragspartner zusätzlich zu Sonnenblumenkernen, verschiedenen Getreidesorten und Rosinen nicht auch noch Wiener Würstchen wünschen?“

„Du nimmst uns die Worte aus dem Mund. Dieses Anliegen kam von der Amselfraktion, wenn Ihr das vielleicht auch noch berücksichtigen könntet…“

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